Lachen.

Zähne putzen. Das Kind will nicht Zähne putzen. Erst recht nicht schlafen gehen. Die Spatzen lärmen noch, in den Hecken um den Sportplatz. Es ist noch hell. Kein Wunder, dass keiner schlafen möchte. Ich auch nicht. Lieber noch eine Runde lachen.

Lachen ist etwas, das mir nicht so oft gelingt. Und wenn ich lache, dann selten lange. Mit meinem jüngsten Kind dagegen, mit dem kann man richtig ausdauernd lachen. Auch ich.

Lachen, dass der Körper schüttelt. Das ganze Gesicht wie neu. Die Augen feucht, nicht vor Rührung, nicht von Trauer. Pures Lachen! Bis das Zwerchfell, die Lunge, das Herz nicht mehr kann, alles kurz aussetzt, Pause. Bis zur nächsten Lachsalve, Lachorgie.

Nach all dem Lachen ist plötzlich auch Zähneputzen in Ordnung. Es dämmert, die Spatzen schweigen. Jetzt singen die Amseln, hoch oben, in der Linde, auf den Dächern. Ich singe mit. Ein Gute-Nacht-Lied, ein zweites, ein drittes. Ich singe gerne, abends, an den Kinderbetten. Bis die Augen langsam zugehen, noch ein letztes Mal flattern, ein tiefer Atemzug, und ich weiß, jetzt, jetzt schlafen sie.

Schauen, staunen, selber atmen. Mit weichen Fingern über diese Wangen streichen, über diese weichen Händchen. Alle Spannung losgelassen. Ein Vertrauen, das ich in meinem eigenen Schlaf nicht kenne. Ich atme es ein, jeden Abend ein bisschen.

Ich öffne die Balkontür, zupfe verblühte Nelken und Glockenblumen, gieße die einen gelben, deren Namen ich nicht kenne, die immer so schnell trocken fallen. Leise singe ich nochmal ein Lied. Für mich. Betrachte die ersten Sterne. Denke an Fledermäuse und warme Sommernächte, an ein Glas Wein mit einer Freundin auf dem Balkon, an Schokokekse und warmen Tee.