Das Hörspiel. Die Langeweile.

Plötzlich ist es still. Das Hörspiel ist für die Große. Der Kleine ist ebenso still. Mit riesigen Augen. Bei mir liefen die Hörspiele von kleinen runden Schallplatten. Mit Nadel, die an der richtigen Stelle aufsetzen musste. Und Kratzgeräuschen bei jedem Stäubchen.

Das Anpusten der schwarzen Scheiben. Mit weichem Staubtuch sanft trocken reiben. Wieder auflegen. Die Nadel justieren. Den Hebel umlegen. Und die Spannung, ob die Nadel in der richtigen Rille aufkommt. Damit die Geschichte weitergehen konnte.

Oder die Kassetten. Mit den braunen Bändern. Die wir rausgezogen haben. Und mit dem kleinen Finger zwischen den kleinen weißen Zähnchen dann das Band minutiös, Windung um Windung, wieder aufgezogen.

Das Geräusch des Deckels, am Kassettendeck. Die leicht quäkenden Stimmen der Märchentanten. Und auch ich, große Augen, still gehaltenen Körper, kaum Atem. Und diese Aufregung, nachher, wenn die Geschichte zu Ende war.

Ich erinnere mich an dieses Kribbeln im Blut. Und an das Gefühl von sofortiger tödlicher Langeweile – wenn nicht sofort, sofort!, die nächste Kassette, die nächste Platte, oder wenigstens ein Freund eine Freundin zum Spielen –