Sie ist eine Treppe höher hinaufgestiegen als sonst. In Gedanken. Sie hat den Schlüssel ins Schloss gesteckt. Er passte. Aus dem Flur kam der Nachbar ihr entgegen, mit einem Strahlen, fast einem Grinsen im Gesicht. Schön, dass du mal bei mir vorbeischaust. Magst du einen Tee trinken – oder lieber direkt ins Bett?
Sie weiß nicht mehr, was sie ihm geantwortet hat. Ob sie überhaupt etwas gesagt hat. Er nahm sie an der Hand und führte sie irgendwo hin – in die Küche, ins Schlafzimmer? – sie erinnert sich nicht. Sie weiß nur, dass sie drei Tage später in gewisser Weise zu sich kam, den Geruch nach Sperma und Schweiß und ungewaschen an ihrem Körper eklig fand, ihren Schlüssel vom Schlüsselbrett nahm und nackig die eine Treppe nach unten ging, mitten am Tag, weil sie ihre Kleider nirgends finden konnte.
Sie war drei Tage nicht auf Arbeit gewesen und hatte anscheinend wilden Sex genossen. Sie schloss ihre Tür mit Schlüssel, doppelt, und schob den Riegel vor. Sie wollte erst mal duschen.