Voll geil.

„Voll geil, ich hab da mega Bock drauf, das ist voll mein Dream!“ Sie war an einem Café stehen geblieben. Zwei Frauen saßen an einem winzigen Tisch auf kleinen farbigen Stühlen. Vegan und regional wurde gekocht, die Speisen sahen lecker aus, sie überlegte, sich vielleicht zu setzen. Da sprang dieser Satz sie an: „Voll geil, ich hab da mega Bock drauf, das ist voll mein Dream!“ Und sie beeilte sich, wegzukommen von den kleinen Tischen, den bunten Tellern, den veganen Speisen. Weg von der Stimme, die sich eingebrannt hatte in ihren Kopf, sofort, ungefragt. Sie kannte diese Stimme. So hatte früher ihre Schwester gesprochen. Mit dieser überhöhten Begeisterung, dieser übertriebenen Betonung. Nur mit anderen Worten. Ihre Schwester hätte solche Worte nie in den Mund genommen. Aber das hatten sie alle nicht getan. Damals. Sie hatte keine Ahnung, wovon die beiden jungen Frauen gesprochen hatten. Sie wusste nur, dass sie keine Sekunde länger in deren Nähe bleiben durfte, dass sie keinen einzigen weiteren Satz mehr hören wollte. Und dass sie diese Art der Sprache nicht mehr verstand.