Ein Kind wird geboren.

Ein kleines Kind wird geboren. Die Oma steht auf der Matte. Noch am selben Tag. Und will das Kind in den Arm. Die Mutter weigert sich. Die Tante steht vor der Tür. Am nächsten Tag. Und möchte Kaffee trinken. Das Kind auf den Arm. Ein Stück Kuchen am liebsten. Dass keine Zeit bleibt zum Kuchenbacken, direkt nach der Geburt, das ist manchen nicht ganz klar. Dass die Mutter nur im Bett liegen sollte, zwei Wochen lang, hat man früher gesagt, wenn sie je wieder so richtig auf dem Feld soll arbeiten können. Im Bett liegen. Halb abgedunkelt. Bitte ohne Schwiegermutter, ohne Schwester, ohne Schwägerin. Am liebsten sogar ohne Mann. Ohne Kind? Sie weiß es nicht. Sie dachte, sie wird es lieben, vom ersten Moment an. Sie ist so müde. Sie ist so grau und dumpf. Das Kind trinkt, den ganzen Tag, die ganze Nacht. Ihre Nippel sind wund. Ihr Innerstes ist wund. Alles schmerzt. Wie soll sie so lieben. Und dennoch. Sie will dieses Kind nicht hergeben. Wer immer da steht. Mitten im Zimmer. Im Flur. In der Küche. Vor der Wohnungstür. Sie lässt keinen bis zum Kind. Nicht mal den Vater. Das Kind gehört erst mal ihr. Und dann an ihre Brust. Alles andere würden sie sehen. Später.