Ich sitze in einem Sessel.

Ich sitze in einem Sessel. Ein dicker alter brauner Ohrensessel. Der Stoff ist speckig, mit Krümeln übersät und bedeckt von Katzenhaaren. In so etwas dreckiges wie diesen Ohrensessel würde ich mich nie hineinsetzen. Und nun hat er mich eingeladen. Weil ich ihm geholfen habe, mit seinen drei Tüten. Die Tüten waren zu schwer für ihn. Manchmal zieht Helfen Dinge nach sich, die ich nicht vorhergesehen habe. Nun sitze ich bei diesem alten Herrn im Wohnzimmer. Er hatte keinen Alkohol in seinen Beuteln, er schleppte Katzenfutter nach Hause und Katzenstreu. Vier sind es und streunen um meine Beine. Ich bin allergisch und niese, immer wieder, und kann doch nicht aufstehen und gehen. Er sitzt mir gegenüber, auf einem grünen Sofa mit Löwenfüßen, der Bezug genau so speckig wie in meinem Ohrensessel. Er sitzt da, streichelt seine Katzen und hört zu. Er hat nichts gefragt, ich sage nichts, und doch fühlt es sich so an, als würde er mir zuhören. Ohne ein einziges Wort. Meine Angst, die mich immer begleitet, bröckelt ab wie Kuchenkrümel. Eine weitere Schicht für den Sessel. Ich weiß nicht, wie lange ich bei ihm sitzen geblieben bin.